Hoch über der Stadt Arnsberg in Nordrhein-Westfalen sitzt auf einem Bergrücken, der von der Ruhr umflossen wird, die Ruine des Schlosses Arnsberg. Arnsberg selbst ist über die A46 gut zu erreichen, doch im Stadtverkehr muß man etwas aufpassen. Die Anfahrt zur Ruine ist, obwohl man diese von weitem sieht, nirgends ausgeschildert. Es gibt zwei Möglichkeiten: (1) man parkt im Altstadtparkhaus und läuft den Steinweg (so heißt die Straße) bergaufwärts, dies ist jedoch ein gutes Stück, oder (2) man versucht, den Steinweg zu befahren. Das Problem ist, den Einschlupf zu finden! Egal aus welcher Himmelsrichtung man kommt, wird man in der Innenstadt auf einen großen "Rechteckverkehr" geleitet - dies ist das Straßensystem auf einem großen Platz. Von diesem zweigt der Steinweg ab, wobei er allerdings wie ein Teil einer Fußgängerzone aussieht (die aber keine ist). Diesem Steinweg folgt man bergauf bis durch den Glockenturm hindurch. Etwa 50 m dahinter befinden sich Parkmöglichkeiten unterhalb einer hohen Steinmauer. Von dort aus geht man den Rest zu Fuß. Nach etwa 200 m folgt ein Platz von eine schmale zur Ruine führende Straße nach links abzweigt.
Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1102 zur¨ck. Zu diesem Zeitpunkt
legten die Grafen von Werl-Arnsberg nach Arnsberg und ließen dieses strategisch g¨nstig
gelegene Schloß bauen. Bedeutend fü diese Zeit war Graf Friedrich der Streitbare
(1092-1124).
Nach seinem Tode ging das Schloß durch Erbfolge in den Besitz des niederländischen
Grafen Gottfried I. von Cujk über.
Im Jahre 1368 übertrug Gottfried IV. als letzter Erbe den Besitz an das Erzbistum Köln,
womit das Schloß zum Sitz der Erzbischöfe zu Köln (gleichzeitig Kurfürsten
des Hl. Röm. Reiches) wurde. Arnsberg stieg zur Hauptstadt des Herzogtums Westfalen auf.
Mehrere Male wurde das Schloß umgebaut und erneuert; der tiefgreifendste Umbau fand
1730-1734 statt, als es zum Renaissanceschloß wurde. Nur wenige Jahre später, 1762
im 7-jährigen Krieg, wurde es in Brand geschossen und ist seitdem dem Verfall ausgesetzt.
Seit 1897 ist der Schloßberg im Besitz der Stadt Arnsberg, die bauerhaltende Maßnahmen
durchführt, oft mit finanzieller Unterstützung durch Bürger von Arnsberg.
Von der Altstadt kommend verbirgt sich die Ruine dem Betrachter hinter großen Laubbäumen (Bild links). Rechts des Weges befindet sich ein sehr hübsch angelegter Kinderspielplatz, links davon folgt das Feuerwehrmuseum. Am Ende des Aufgangs steht der Besucher zunächst vor dem Westturm (Bild links), durch dessen Tor er auf den Innenhof und zum Knappensaal gelangen kann. Ein Blick nach rechts zeigt den Ostturm (Bild rechts).
Von dem einstmalig mächtigen Gebäude ist nur noch sehr wenig erhalten geblieben,
insbesondere ist dies der südliche Bereich, durch den wir die Anlage betreten haben. Folgt
man dem Weg durch das Tor im Westturm, öffnet er sich bald zum Innenhof, auf den wir nun
von Süden her blicken (Bild links). Am nördlichen Ende des Innenhof stehen dicke
Mauerreste - und eine nicht näher beschriebene Statue einer Frau.
Das Bild in der Mitte zeigt einen Blick entlang der östlichen Mauer nach Süden; aus
dieser Perspektive wirkt die Mauer nicht so mächtig wie von unten aus der Stadt. Allerdings
ist die Mauerstärke erheblick und läßt einiges erahnen ... eine ähnliches
Bild bietet sich auf der Westseite (Bild rechts). Knapp unterhalb der Bildmitte sieht man wieder
den Westturm, druch den wir das Gelände betreten haben und von dem man einen tollen Blick
auf die Altstadt Arnsbergs im Südwesten hat.
Das tolle an Burgen ist, daß sie oft aufgrund einer strategisch günstigen
Lage hervorragende Aussichtspunkte sind. Insofern ist auch diese Ruine keine Ausnahme.
Das Bild ganz links zeigt den Blick nach Nordwesten entlang des Ruhrtals mit den Orten
"Niedereimer", "Bruchhausen" und Neheim. Im Westen (Bild links) erhebt sich auf dem
Gegenufer der Ruhr ein Berg, auf dem auch eine Burg gestanden hat. Beide Burgen sollen
seinerzeit über eine Hängebruücke miteinander verbunden gewesen sein.
Im Bild rechts schauen wir auf die Altstadt von Arnsberg hinab, etwas links der Bildmitte
erkennt man einen weißen Turm mit "Zwiebel"-Spitze - dies ist der Glockenturm,
durch den wir bei der Anfahrt gekommen sind. Im Bild ganz rechts ist
schließlich der Blick nach Osten zu sehen. In Bildmitte erhebt sich als großes
Gebaüde die Regionalverwaltung.
Altstadt Arnsberg