Friedberg (Hessen) liegt ca. 20 km nördlich von Frankfurt am Main.
Per Auto erreicht man es von Süden kommend über die A5 (Ausfahrt "Friedberg")
oder Norden (Ausfahrt "Bad Nauheim"). Die Burg, oder eher: der eigene Stadtteil, liegt
am Nordrand der Stadt. Parkgelegenheiten finden sich im Ort, unter der Woche ist nur
Anwohnern des Burgviertels das Parken dort erlaubt.
Friedberg ist alt. Die Siedlung geht bereits auf die Kelten zurück, die etwa 10 v. Chr. den Römern
weichen mußten. Etwa 260 wurden diese dann von den Alemannen wieder vertrieben. Die Burg selbst wurde in der
Regierungszeit Friedrich Barbarossas (1152-90) auf den Ruinen der Römersiedlung zur Sicherung der Handelswege
gebaut. Die enstandene Reichsburg ist flächenmäß die größte in deutschen Landen.
In dieser Zeit entstand auch die eigentliche Stadt Friedberg, deren Einwohner sich bald von der Burg zu trennen
versuchten und eigene politische Wege in Form eines Städtebündnisses mit Wetzlar, Frankfurt und Gelnhausen
einschlugen. Schon etwa 1350 wurde die Stadt aber von Karl IV. verpfändet und kam in der Folgezeit wieder in die
Hände der Burgmannen, gegen Ende des 15ten Jahrhunderts dann endgültig.
Die Burggrafen hatten meist große politische Bedeutung, insbesondere aber 1598-1602, als Friedberg Schauplatz der
Vorbesprechungen der evangelischen Reichsstände wurde. Allerdings unterlagen diese im 30jährigen Krieg.
Parkt man in der Stadt (oder kommt vom Bahnhof), erfolgt der Zugang zur Burg durch das Südtor (oben links
abgebildet). Vor dem Tor stehend zeigt ein Blick nach Westen den Pulverturm (oben mitte), also dasjenige Gebäude,
in dem die Burgbewohner ihr Schießpulver lagerten. Clever, diesen außerhalb der eigentlichen Burg anzusiedeln.
Der Burggraben ist heute nicht mehr mit Wasser gefüllt und die Brücke gemauert statt aus Holz. Treten wir
nun durch das Tor: rechts weist ein Schild auf den Zugang zum Schloßgarten hin. Bleibt man auf dem Hauptweg und
läßt die nicht eben stilgerechten oder gar schönen Gebäuder zur Linken und Rechten zurück,
öffnet sich der Weg zu einem großen Platz. Auf der rechten Seite rückt das Schloß in Blick,
in dem heute das Finanzamt untergebracht ist (Bild oben rechts).
Generell wird das Burggelände heute vielfältig genutzt: Die Gebäude, die wir links liegen ließen,
gehören zu einer Schule - leicht zu sehen an der nicht eben schönen Turnhalle.
Nach dem heutigen Finanzamt passieren wir nun die Kirche (Bild ganz links).
Das Wahrzeichen der Burg ist, insbesondere von Norden kommend, der Adolfsturm am Nordrand des Burgviertels (2. Bild von links). Für 1 Euro (Stand: 08/03) kann man den Turm besteigen und wird mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Allerdings muß man über eine hochgelegene Brücke in den Turm einsteigen (3. Bild). Immerhin, früher
gab es den gemauerten Aufstieg nicht, eine Holzleiter ragte bis in die Höhe der Brücke auf. Nur so war ein Zugang
möglich. Der Turm ist (mit Wetterfahne) 58,22m hoch, besitzt einen Durchmesser von 12,3m und eine Mauerstärke von 4,25m. Erbaut wurde er 1347, die Legende sagt, das Geld dazu stamme aus dem Lösegeld, das Graf Adolf I. von Nassau-
Wiesbaden den Burgmannen für seine Freilassung bezahlt habe.
Vom Eingang zum Adolfsturm gehen wir nun nach Norden und durch den Park, der sich auf der Ostseite der Burg entlangzieht.
Er ist sehr schön angelegt mit alten B&aum;men, romantischen Wegen und "Sitzecken" (Abb. ganz rechts).
Entsprechendes Wetter vorrausgesetzt, lohnt es sich, ein Fernglas mitzubringen. Ich vergaß meines ...
Limes, Burg Münzenberg, "Ritterschaft Friedberg", Innenstadt von Friedberg.