Ruine Münzenberg

Lage und Anfahrt

Die Burgruine Münzenberg ist weithin sichtbar und liegt nahe dem Autobahnkreuz "Gambacher Kreuz", an welchem sich die A5 von Frankfurt nach Kassel und die A45 von Aschaffenburg nach Hagen kreuzen. Man wechsele so am Gambacher Kreuz, dass man in Richtung Aschaffenburg unterwegs ist. Die nächste Ausfahrt heißt "Münzenberg", von dort aus (Bundesstraße 488) ist es ausgeschildert.

Geschichte

Erbaut wurde die Burg von Kuno I. von Hagen-Arnsburg (1151-1212) als Bestandteil des staufischen Sicherungssystems. Zunächst entstanden der südliche Palas, die Kapelle und der Ostturm. Etwa 1168 war der erste Bauzustand erreicht und Kuno I. nannte sich fortan "von Münzenberg". Im Jahre 1162 erhielt er die Reichskämmererwürde und gehörte zur unmittelbaren Umgebung des Kaisers und hatte daher maßgeblichen Anteil an der Reichsverwaltung. Mit Ulrich II., welche 1250 den Westturm erbauen ließ, kam es zu einer entscheidenden Wende in der Geschichte: Da er keinen männlichen Nachwuchs hatte, wurde die Burg nach seinem Tod auf sechs verheiratete Schwestern aufgeteilt. Diese Aufteilung führte letztlich zu einem Bedeutungsverlust, so dass die Burg schon ca. 1600 teilweise verfiel.

Quelle:
"Mittelalterliche Burgen in Hessen", R. Knappe, ISBN: 3-86134-228-6

Beschreibung

Bemerkung: die Aufnahmen entstanden während eines Mittelaltermarktes

Blick auf den südlichen Palas

Im Bild oben sieht man den Anblick der Burgruine von der Nordseite her. Aus dieser Perspektive zeigt die Burg die "Breitseite". Empfehlenswerte Literatur bei der Begehung der Burg ist der Kurzführer Nr. 4 der "Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen" mit Titel "Burgruine Münzenberg", ISBN 3-7954-6250-9.

Der Burgeingang Das Tor auf dem Weg ins Burginnere Blick auf die Kapelle

Die Burg Münzenberg weist einen ovalen Grundriss auf, wobei die lange Achse fast genau in Ost-West-Richtung angeordnet ist. Mit 165m x 100m besitzt die Burg beachtliche Abmessungen. Der Haupteingang liegt auf südöstlichen Seite, im linken Bild zu sehen. Vom Pfortenhaus führt ein breiter Weg ins Burginnere, wobei auf halbem Wege ein weiteres Tor zu passieren ist (Bild mitte). Das rechte Bild zeigt einen Blick vom Burginneren auf den gerade zurückgelegten Weg. Dieser Tunnelähnliche Durchgang führt den Besucher unter der Kapelle hindurch. Dieser Teil ist der alte Teil der Burg, der schon in der ersten Baustufe errichtet wurde.

Blick auf den südlichen Palas Südpalas und Westturm Das Innere des leider verfallenen Südpalas

Auf der Nordseite des Innenhofes gibt es einen Weg entlang der Mauerkrone. Von dort hat man einen sehr schönen Blick auf den südlichen Palas (Bild links). Auffallend ist die Ornamentik an den Fenstern. Ein zweiter Anblick der Nordseite des Palas zeigt das mittlere Bild. Im Inneren des Palas sieht man, dass leider alles weitgehend verfallen ist (Bild rechts).

Westmauer des Falkensteinerpalas Der Wehrgang Der nordöstliche Zwinger

Der Falkensteinerpalas, errichtet etwa 1260, ist noch weniger erhalten als die Gebäude auf der Südseite der Anlage (Bild links). Man erkennt, dass die Innenmauer nahezu restlos zerstört ist. Erhalten sind die Mauer in Westrichtung (sehr schön ist ein Kamin zu sehen) und große Teile der Nordmauer, die teilweise begehbar gemacht wurde. Erkennbar ist, dass auf dieser Seite aufwändigere Fensterkonstruktionen verwendet wurden.
Die gesamte innere Burg ist von einem Wehrgang umgeben, den man sich nicht entgehen lassen sollte (mittleres Bild). Der Gang ist zwar eng, zeigt aber immer wieder herrliche Ausblicke auf die Umgebung und Teile der Burganlage selbst. Beispielsweise wird von hier aus die Größe der umfangreichen Zwingeranlagen deutlich (Bild rechts: der nordöstliche Zwinger).

Blick auf den südlichen Palas Südpalas und Westturm

Im Bild links ist der Ostturm der Burgruine zu sehen. Er ist begehbar und belohnt den Besucher mit einem fantastischen Aus- und Überblick (siehe unten). Der Aufstieg führt teils über eine schmale Stahltreppe, teils über steile Holztreppen. Der Turm selbst weist einen Durchmesser von knapp 12m und eine Höhe von 25m auf. Der Zugang erfolgt durch die Ruinen der Wirtschaftsgebäude hindurch. Das mittlere Bild zeigt den Blick innerhalb des Wirtschaftsgebäudes in Richtung Kapelle. Man sieht auch, wie passend die Kulisse für mittelalterliches Markttreiben ist.

Blick vom Ostturm

Blick auf den südlichen Palas Blick auf Falkensteiner Palas und Westturm Fantastischer Weitblick vom Ostturm

Richten wir unseren Blick zunächst nach Westen, so bekommen wir einen sehr guten Überblick über das Innere der Anlage. Im linken Bild sind die ursprünglichen Gebäude auf der Südseite zu sehen (von unten: Wirtschaftsgebäude, Kapelle, Palas, Westturm). Im mittleren Bild sieht man rechts unterhalb des Westturmes die Ruinen des Falkensteiner Palas'. Der Weitblick vom Ostturm ist allemal eine Reise wert. Leider war an dem Besuchstag das Wetter nicht so gut. Trotzdem lässt das Bild rechts erahnen, welchen Blick man von hier aus haben kann. Die Berge am Horizont gehören dem Taunus an.

Sehenswertes in der Nähe

Nahe Münzenberg verläuft der Limes und ist stellenweise gut erhalten. Einen Ausflug wert sind weiterhin Lich, das Kloster Arnsburg und Friedberg


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